Perito Moreno

Dezember 2012 - März 2013:
Argentinien

Argentinien, die Erste: Die Grenzübertritte Chile und Argentinien gestalten sich für das erste Mal recht einfach und schnell. Wir füllen unsere Einreisekarte aus, bekommen unseren Stempel und dann die temporäre Einfuhrgenehmigung für das Auto. Die Kontrollen im Bezug auf Lebensmittel scheinen in Argentinien nicht ganz so streng zu sein – wir dürfen zumindest unsere Eier behalten. Ja, viva Argentina … da wären wir.

Argentina: welcome the first time

Die Strecke in Richtung Salta ist schön, zieht sich aber. Es geht vorbei an der Salar Grande (für uns bei Weitem nicht so schön wie die Salar de Uyuni), wo wir auch unser erstes Nachtlager in Argentinien in einem Flussbett aufschlagen. Weiter geht es vorbei an bunten Felsen, tiefen Tälern, immer weiter runter und sommerlichen Temperaturen entgegen.

Argentina: Salar Grande
Argentina: Cerro de la siete colores

Argentina: close to Salar Grande - Campspot

Argentina: on the way to Salta - landscape

Argentina: on the way to Salta - landscape

Gegen Mittag sind wir dann in Salta und unsere Odysee auf der Suche nach neuen Stoßdämpfern beginnt. Unsere erste Anlaufstelle ist – auf den ersten Blick – gut ausgestattet. Allerdings spricht der gute Mann ein wenig wirr und hat irgendwie keine vertrauenserweckenden oder passenden Dämpfer - er bietet uns sogar 2 Verschiedene an und meint, das würde schon passen. Unsere zweite Anlaufstelle (durch Zufall genannt bekommen) ist ein echter Windhund, der wahnwitzige Preise aufruft.

Ratlosigkeit und Frust und unser erster Besuch im Supermarkt ist auch ernüchternd: es gibt zwar so ziemlich alles, aber auch nicht wirklich preiswert (ein Hoch auf die Inflation). Aber immerhin finden wir passendes Motor-Öl. Und zum Thema Kühlbox: wir fragen herum, bekommen Empfehlungen, aber so richtig will oder kann sich niemand mit unserer Kühlbox anfreunden – kurz: wir beschließen, die restliche Zeit ohne laufende Box (hoch lebe Eis!!!) zu meistern.

Wir sind ein wenig „angespannt“ nach einem langen aber doch erfolglosen Tag. Aber zum Glück kann man sich auf die Land Rover Gemeinschaft verlassen und so bekommen wir über den LR Club Mendoza einen Kontakt in Salta. Juan ist am nächsten Tag sofort hilfsbereit zur Stelle und 30 Minuten später bekommen wir hinten sehr guten Ersatz für unsere Dämpfer. Danke Juan …


Argentina: Salta - new shocks
Argentina: Salta - new shocks

Wir fahren zurück zum Campground und müssen leider feststellen, dass einer der Dämpfer Öl verliert – zu früh gefreut. Allerdings haben wir Samstagnachmittag und so sind wir zu einem Tag Nichtstun (so was gibt es eigentlich nicht wirklich: wir waschen also Wäsche und organisieren uns mal wieder neu) verdonnert.


Argentina: Salta - Camping Municipal

Am Montagmorgen geht es wieder los. Wir kaufen endlich unser Motor-Öl und lassen den Dämpfer (keine weitere Ölspur) prüfen; alles trocken. Mit ausgefüllter Garantiekarte geht es zum Einkaufen und dann heißt es endlich mal baden (denn der Campground in Salta liegt direkt auf dem Grundstück des riesigen Schwimmbades - es benötigt eine Woche, um dies zu füllen).


Argentina: Salta - Camping Municipal

Wir kennen mittlerweile jede Straße von Salta, sind aber in dem Ganzen hin und her nicht dazu gekommen, irgendwelche Bilder zu machen. Schade eigentlich, denn Salta ist wirklich schön. Ach ja, wir haben in Peru ja auf Anraten hin unser Vorrat an USD aufgestockt, um diese hier in Argentinien zu einem guten Kurs auf dem Schwarzmarkt an den Mann zu bringen. Und es funktioniert. Wir bekommen für einen USD mehr als für einen Euro. Ein komisches Gefühl, aber das anfangs schlechte Gewissen schwindet schnell. Auch die Angst vor Falschgeld, denn hier sind Scheine im Umlauf, die man auf den ersten Blick manchmal gar nicht mehr als gültiges Geld erkennt …



Argentina: Salta - Argentinian Money ...

Und nebenbei erwähnt, wir haben Silvester; und den Geburtstag von Klaus. Und was macht man, um beides gebührend zu feiern? Richtig, mal wieder den Grill anwerfen. Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, denn es fängt an zu regnen und wir flüchten unter das Vordach des Klohauses – willkommen 2013.

Auch der nächste Tag zeigt sich grau und trüb, was uns ganz entgegenkommt, denn wir haben mit unseren argentinischen Nachbarn noch bis um 05h getrunken. Aber so „müssen“ wir im Bett bleiben und dem Regen lauschen.


Argentina: Salta - happy new year

Argentina: Salta - happy new year

Argentina: Salta - happy new year

Argentina: Salta - happy new year

Nach einigen Tagen wird es dann Zeit, Salta zu verlassen. Wir fahren auf die legendäre Ruta 40, welche sich bereits hier oben im Norden abwechslungsreich und wunderschön gestaltet.


Argentina: Ruta 40 to Cafayate - Valle de los Cardonnes Argentina: Ruta 40 to Cafayate - Valle de los Cardonnes

Argentina: Ruta 40 to Cafayate

Argentina: Ruta 40 to Cafayate

Argentina: Ruta 40 to Cafayate

Argentina: Ruta 40 to Cafayate

Über kleine Dörfer geht es in Richtung Süden. Wir machen einen Abstecher zum Quebrada de las Conchas und sind auch hier wieder begeistert.


Argentina: Quebrada de las Conchas
Argentina: Quebrada de las Conchas

Argentina: Quebrada de las Conchas

Argentina: Quebrada de las Conchas

Argentina: Quebrada de las Conchas

Argentina: Quebrada de las Conchas

Argentina: Quebrada de las Conchas - Gigante del Diablo

Dann geht es in 2 langen Fahrtagen zu den Thermen in Fiambala. Allerdings ist es hier so warm, dass wir erst abends um 20:30h in die Therme gehen – und diese haben wohlweislich bis 22h geöffnet.


Argentina: Ruta 40 to Fiambala

Argentina: Fiambala - Thermas Campsite

Und weil wir so gerne Pässe fahren und auch mal wieder nach Chile möchten geht es in Richtung Paso San Francisco. Hier ist wieder mal Staunen angesagt, denn die Natur wandelt sich fast hinter jeder Kurve – einfach unglaublich …


Argentina: me and the Yeti :-) Argentina: who the fuck is this???

Argentina: Fiambala to paso San Francisco

Argentina: Fiambala to paso San Francisco

Argentina: Fiambala to paso San Francisco

Argentina: Fiambala to paso San Francisco

Es geht hoch auf knapp 4.800m und die Grenzstation liegt so traumhaft, dass wir einige Zeit für den Grenzübertritt brauchen – und daran sind nicht die Beamten schuld, denn die Abwicklung dauert keine 5 Minuten. Begleitet von der umwerfenden Landschaft geht es zum Paso San Francisco und dann sind wir wieder mal in Chile


Argentina: Paso San Francisco

Argentina: Paso San Francisco

Argentina: Paso San Francisco - Volcan Incahuasi

Argentina: Paso San Francisco

Argentina: Paso San Francisco


Argentinien, die Zweite: wir kommen auf der Höhe zurück, auf der wir Argentinien verlassen haben; auf knapp 4.800 atemraubenden Metern.


Argentina: Paso Agua Negra

Auf dem Weg nach unten kommen wir an einigen schönen Büßerschneefeldern vorbei – so etwas habe ich vorher noch nie gesehen.


Argentina: Paso Agua Negra - Büsser snow
Argentina: Paso Agua Negra - Büsser snow

Argentina: Paso Agua Negra - Büsser snow

Es geht weiter runter und wird mit jedem Meter heißer. Ach, wie schön und kühl war doch das Küstenklima in Chile. Wir kommen an die Grenze Argentinien und hier stauen sich die Fahrzeuge, die oben auf chilenische Seite gewartet haben. Die Beamten sind überlastet, die Drucker funktionieren nicht und so lassen sie uns wenigstens unsere eigentlich nicht erlaubten Maiskolben.

Wir fahren weiter und um uns herum sieht es nach Regen aus. Die Landschaft erinnert uns an Patagonien. Wir stellen uns mitten ins Nichts und werden gerade zum Regen fertig mit dem Kochen.


Argentina: Tocota - Thunderstorm

Argentina: Tocota - little like Patagonia

Allerdings weiß das Wetter nicht so recht, in welche Richtung es ziehen soll. Der Wind dreht ständig und so tobt bald um uns herum ein wahres Blitzgewitter. Mir gefällt das ganz und gar nicht und so fahren wir 10km zurück zur einer Gendamerie-Station, die umsäumt ist von hohen Bäumen und schlafen dort. Früh geht es weiter und wir machen unterwegs mit herrlichem Blick erst mal eine Frühstückspause.


Argentina: breakfast stop close to Tocota

Es wird ein langer Fahrtag. Wir kommen wieder an einigen Schreinen für Maria Antonia Deolinda Correa (der Schutzheiligen der Alleinreisenden und LKW-Fahrer) vorbei und staunen nicht schlecht über die Opfergaben: Reifen und vor allem gefüllte Wasserflaschen. Eine Legende besagt, dass Maria Antonia zusammen mit ihrem Säugling in öder Landschaft gestrandet sei; sie hat nicht überlebt, allerdings hat sich ihr Säugling auch nach dem Tod an ihrer Brust gelabt und wurde gerettet - und Maria Antonia wurde zu einer Heiligen und der Schutzbefolenen für Alleinreisende und LKW-Fahrer).


Argentina: shrine for Maria Antonia Correa

Die Landschaft hier ist eher karg und auch von den hohen Bergen im Westen sieht man leider nichts - zu viele Wolken.


Argentina: El Pampecito

Argentina: Uspallata - Cerro Siete Colores

Aus unserer geplanten Abkürzung durch die Berge wird leider nichts, denn in den Bergen regnet es. Das gleiche ist uns bereits am Vorabend passiert: man ahnt nichts Böses und auf einmal kommt aus Richtung der Berge Wasser angeschossen. So geht es uns auch diesmal – unsere Schotterpiste verwandelt sich in kurzer Zeit in einen Fluss.


Argentina: the road becomes a river after rain in the mountains
Argentina: the road becomes a river after rain in the mountains Argentina: the road becomes a river after rain in the mountains2

Also geht es außen herum, was mehr Kilometer und mehr Zeit bedeutet; und das bei der Hitze. Wir gehen noch kurz einkaufen und kommen dann auf einem vollkommen überfüllten Campground an.


Argentina: Mendoza - Camping Suizo

Hier stehen auch schon Petra und Klaus und abends werfen wir mal wieder den Grill an. In Mendoza dürfen wir bei einem SACHS Vertragshändler unsere Dämpfer tauschen. Die Werkstatt ist super und wir bekommen sogar unsere Schwachstelle in der Aufhängung professionell geschweißt.


Argentina: Mendoza - new shock absorbers Argentina: Mendoza - new shock absorbers

Mit neuen Dämpfern geht es dann in die Stadt zum Geldwechseln. In Salta haben wir mit unseren USD gute Erfahrungen gemacht und so wollen wir hier auch wieder tauschen. Allerdings ist Mendoza größer und ein wenig dezentraler als Salta. Also machen wir uns zu dem für uns logischen Platz auf: die Straße, in der sich die offiziellen Wechselstuben befinden. Und richtig, denn direkt davor stehen wieder die „illegalen“ Geldwechsler. Hier wird allerdings nicht direkt auf der Straße gewechselt, sondern man wird in ein Büro gebeten. Der Geldwechsler bringt einen also in eine schäbigen Passage in einen spärlich ausgestatten Raum – getarnt als Gold An- und Verkaufgeschäft. Jetzt fühlen wir uns noch komischer als beim ersten Mal; aber egal, denn nach einigem Diskutieren gibt es wieder einen Kurs, der noch über dem Euro-Kurs liegt und wir sind zufrieden.

Mit Taschen voller Geld geht zurück zum Auto, noch schnell ein Pancho (Hot Dog) auf die Hand und mehr sehen wir (leider) nicht wirklich von Mendoza.


Argentina: Mendoza - Plaza
Argentina: Mendoza - Plaza

Argentina: Mendoza - Pancho Time

Und weil es ja um Mendoza herum ja so unglaublich viele Weingüter gibt, darf ein Besuch hier natürlich nicht fehlen. Wir besuchen ein kleines, traditionelles Gut, probieren guten Wein und kaufen natürlich auch was (Helmut, du kannst dich auf feinen Malbec freuen …).


Argentina: Mendoza - Winery Di Tomasso

Argentina: Mendoza - Winery Di Tomasso

Argentina: Mendoza - Winery Di Tomasso

Weiter geht es in Richtung Pass bzw. wieder in die Richtung Chile. Wir schlafen ruhig an einem Stausee – übrigens die erste Nacht mal ohne Gewitter. Der See hier muss einmal sehr hoch gestanden haben, denn alle Bäume sind tot und sind bis zur halben Höhe gebleicht.


Argentina: close to Mendoza - dam lake

Argentina: close to Mendoza - dam lake

Weiter geht es mit einem kurzen Besuch am Aconcagua (Amerikas höchstem Berg) und der Puente del Inca über die Grenze. 


Argentina: NP Aconcagua - Aconcagua

Argentina: NP Aconcagua

Argentina: Paso los Libertadores - Puente del inca


Da auf chilenischer Seite gebaut wird, wird der Verkehr hier jeweils nur in eine Richtung durchgelassen; und das heißt Warten bei der Grenzabwicklung. Aber die argentinische Seite ist schnell hinter uns gelassen und wieder einmal heißt es: hallo Chile.


Argentina: Paso los Libertadores


Argentinien, die Dritte: hundemüde und vollkommen am Ende rollen wir gegen 08:30h nach fast 12 Stunden „Grenzübertritt“ aus dem Gebäude. Die Beamten sind so überfordert, dass sie uns diesmal noch nicht einmal auf Lebensmittel kontrollieren. Wir können kaum die Augen aufhalten und so fahren wir gerade mal 15 km und schlagen uns dann mal wieder in eine Kieskuhle, wo wir uns erst mal 4 Stunden hinlegen.


Argentina: Paso de los Libertadores - break spot


Immer noch recht müde machen wir uns dann nach Uspallata auf; wir beschließen hier eine Nacht einzuschieben, denn wir brauchen mal eine Dusche und unsere Klamotten mal ein wenig Wasser und Waschpulver.

Schön ist allerdings, dass sich das Wetter genau zu dem Zeitpunkt, als die Wäsche gewaschen gerade ist, entscheidet, umzuschlagen. Es regnet - und zwar richtig. Und es regnet sich ein. Also alle Klamotten ins Auto und dort auf gehangen. Wir staunen nicht schlecht, was man in so ein kleines Auto alles rein bekommt.

Argentina: Uspallata - rain, rain and more rain

Am nächsten Morgen regnet es immer noch und wir ziehen weiter. Unterwegs wollen bzw. müssen wir tanken, müssen aber einige Tankstellen unverrichteter Dinge hinter uns lassen, weil es keinen Diesel gibt. Irgendwann können wir volltanken und weiter geht’s. Aber irgendwie scheint Argentinien Opfer eines monströsen Regen-Tiefdruckgebietes zu sein, denn egal wie weit wir gen Süden fahren, der Himmel ist immer schwarz.

Wir wollen eigentlich zur Laguna Diamante, bleiben die Nacht aber lieber erst mal am Fuße der Berge, um am nächsten Morgen zu schauen, ob das Wetter besser ist.


Argentina: Laguna Diamante - waiting for better weather

Und wir haben Glück, denn die Sonne weckt uns. Und so geht es gut 60 km in die Berge – und der holprige Weg wird belohnt … traumhaft schön hier oben.


Argentina: Laguna Diamante - on the way

Argentina: Laguna Diamante with volcano Maipu

Argentina: Laguna Diamante - bird

Argentina: Laguna Diamante - Guanaco

Argentina: Laguna Diamante - Coffeebreak

Argentina: Laguna Diamante - Guanaco

Argentina: Laguna Diamante with volcano Maipu


Aber es ist auch recht kalt und so fahren wir wieder runter und weiter gen Süden. Allerdings ist unsere eigentlich gewählte Route nicht befahrbar; wegen des Regens ist ein Stück Hang abgerutscht. Das teilen uns 2 PickUp Fahrer mit, die uns entgegen kommen. Auf die Frage nach dem schnellsten Weg zurück auf die Ruta 40 teilen sie uns mit, dass wir zurück in Richtung Diamante müssten … also gut 70 km zurück. Darauf haben wir ja gar keine Lust. Ein Blick auf die Karte zeigt uns eine winzige Alternative, eine Abkürzung. Der Weg führt über eine Estancia und wird anscheinend nur selten genutzt; aber wir sparen viele Kilometer.

Argentina: nice alternate route


Gegen Abend landen wir in Malargue, wo wir einen Tag Pause einlegen, um Teile am Auto einbauen zu lassen. Dann geht es weiter ins Reserva Payun, einer wilden Vulkanlandschaft.

Argentina: Reserva Payen - Pampa Negra

Argentina: Reserva Payen - Pampa Negra

Argentina: Reserva Payen - Volcano Payun

Argentina: Reserva Payen - nice flowers

Argentina: Reserva Payen - so cute

Argentina: Reserva Payen - Campsite


Wir fahren auf winzigen Pfaden, die auf keiner Karte eingezeichnet sind und landen verbotenerweise auf dem Privatland von YPF. Die finden das gar nicht so lustig, dass wir durch ihr Land brettern und so endet es damit, dass wir aussteigen müssen und Stefan mit gespreizten Beinen und Armen am Auto steht (leider konnte bzw. durfte ich kein Bild davon machen).

Argentina: YPF property


Wir fahren weiter und geben Gas, weil wir Boden gut machen wollen. Und so schaffen wir es bis vor die Grenze nach Chile und schlafen dort ein einem kleinen Wäldchen neben der Straße (Wildcampen hat den Vorteil, dass es nichts kostet und das balanciert unser durch die enormen Spritkosten strapaziertes Budget ein wenig aus).

Argentina: Ruta 242 - nice place to spend the night


Über Schotter geht es zu unserem ersten See im Lake District – erinnert uns irgendwie an Kanada. Strahlend blauer Himmel, stahlblauer See, tief grüne Bäume, weißer Sand – wie aus dem Bilderbuch.

Argentina: Lake District - Lago Alumine

Argentina: Lake District - Lago Alumine: funny trees


An der Grenze haben sie allerdings so ihre Probleme mit uns, denn sie denken, wir wollen einreisen (aus dem Grund haben wir uns ja auch in der Schlange AUSREISE angestellt) und so reisen wir eben nochmals ein, um dann endlich auszureisen. Nun ja, wir und auch die Beamten haben Wochenende. Adios Argentina y bienvenidos Chile

Argentina: Lake District - Lago Alumine: Border time


Argentinien, die Vierteda sind wir wieder mal; zur Begrüßung werde ich von einer riesigen Bremse gebissen und die Zöllner nennen Stefan „Jesus Christus“. Die Einreise geht schnell, aber irgendwie müssen wir feststellen, dass wir dennoch lieber nach Chile einreisen, weil die Menschen hier gefühlt lockerer und entspannter sind.

Argentina: welcome the fourth time


Wir wollen am nächsten Morgen endlich mal wieder im Nationalpark Lanin hiken und suchen vergeblich einen Platz zum frei Campen – wir vergaßen, willkommen zurück im Land der Zäune. Am nächsten Morgen ist es kalt und regnet Bindfäden; und auch das haben wir vergessen: willkommen zurück im Land des Regens (und KLUG und KLÜGER haben mal wieder das Dachfenster offen und so freut sich unsere Kamera mal wieder über eine unfreiwillige Dusche; sie dankt es uns mit Entladen der Batterie und kurzzeitigem Ausfall aller Funktionen).

Argentina: NP Lanin - nice birds

Argentina: NP Lanin - rain again


Es geht ins schön gelegene San Martin de los Andes, wo wir einkaufen und Schlange stehen, um tanken zu dürfen. Wir finden einen netten Platz zum Campen und schlagen somit schon früh unser Lager für die Nacht auf noch bevor wir auf die Ruta de los siete Lagos kommen.

Argentina: Lake District - San Martin de los Andes

Argentina: Lake District - Ruta 19: Campsite


Die Seen, die wir hier zu Gesicht bekommen sind ein wahrer Traum und so unglaublich klar, dass man es kaum fassen kann. Das Wasser ist türkis-blau, die Temperaturen sind angenehm und die Sonne scheint. Wir bleiben am Lago Falkner hängen und genießen einfach nur den wunderbaren Blick.

Argentina: Lake District - Lago Machonico

Argentina: Lake District - Lago Hermoso

Argentina: Lake District - Lago Falkner

Argentina: Lake District - Lago Falkner


Bei strahlend blauem Himmel geht es weiter. Die Gegend hier ist so wunderschön; allerdings erinnern Tonnen von Asche, die entweder am Straßenrand aufgehäuft sind oder sich unter bzw. zwischen den Gräsern finden und viele tote bzw. verätzte Bäume an den verheerenden Vulkanausbruches des Puyehue im Jahre 2011.

Argentina: Lake District - Rio Espejo

Argentina: Lake District - volcano ash

Argentina: Lake District - volcano ash

Argentina: Lake District - Lago Traful

Argentina: Lake District - Lago Corentoso


Weiter geht es nach Bariloche, wo wir wieder auf Toni und Felix treffen. Wir lassen es uns nicht nehmen, Berge von leckerem Schokoladeneis zu verspeisen, können nach viel hin und her Gerenne eine bezahlbare Kfz-Versicherung für den letzten Monat abschließen, campen schön am See (Andy und Meggi sind durch glücklichen Zufall auch hier ...) und verbringen endlich mal wieder nahezu einen Tag im Internet (unglaublich, was man alles so zu organisieren hat …) und tauschen zu einem sehr guten Kurs weitere USD ein.

Argentina: Lake District - Bariloche: Lake Campsite2


Da wir uns spontan dazu entschließen mit der NAVIMAG von Puerto Natales nach Puerto Montt zu fahren, müssen wir jetzt wirklich Gas geben, da uns 3 Wochen bleiben, um dort runter zu kommen.  

Über El Bolson (ab hier gibt es günstigen und subventionierten Patagonien-Diesel) geht es bis zum NP Los Alerces, wo wir den nun wirklich letzten Abend zusammen mit Toni und Felix verbringen (hey, ihr zwei, war eine tolle Zeit mit euch, danke und es wäre ehrlich toll, wenn ihr euch nicht allzu weit von Deutschland ansiedelt!!!).

Argentina: Lake District - before NP Los Alerces: Campsite
Argentina: Lake District - goodbye Toni and Felix

Argentina: Lake District - before NP Los Alerces: clouds

Argentina: Lake District - before NP Los Alerces: gooses


Durch den NP Los Alerces geht es dann für uns dann in Richtung Chile. Wir tanken noch einmal voll (mit dem subventionierten Sprit und dem guten USD-Wechselkurs am Schwarzmarkt macht tanken auch mal wieder Spaß, bzw. tut nicht mehr ganz so weh) und dann geht es in Richtung Grenze.

Argentina: Lake District - NP Los Alerces

Argentina: Lake District - NP Los Alerces

Argentina: Lake District - NP Los Alerces


Die Grenzstation ist klein und überschaubar, die Ausreise geht wie immer schnell und unkompliziert (Stempel in den Pass, Papiere für das Auto abgeben und fertig). Ja, und so hat uns Chile einmal mehr wieder …

Argentina: Border Futaleufu


Argentinien, die Fünfteauch auf der argentinischen Seite wird die komplette Abwicklung von der Gendarmerie erledigt – der leicht gelangweilte Mensch schaut nicht mal ins Auto. Wenn wir das gewusst hätten, dann hätten wir noch ein bisschen mehr Gemüse „geschmuggelt“.

Argentina: Border Paso Roballos


Weiter geht es weiter über Schotter vorbei an karger Landschaft. So langsam geht uns die Fahrerei auf diesen "Straßen" wirklich auf die Nerven. Den ganzen Tag sitzt man im Auto und schafft trotzdem keine Kilometer. Das Auto gibt zusätzlich immer mehr komische Geräusche von sich, die Reifen leiden und von unserer Laune ganz zu schweigen. Und so bin ich mehr als glücklich, als wir endlich auf die frisch geteerte Ruta 40 kommen.

Argentina: Ruta 41 - dry landscape
Argentina: Ruta 41 - dead horse

Argentina: Ruta 40 - happy to be back on the pavement


Wir fahren zur Cueva de las Manos (Höhle der Hände) – wieder mal ein wenig Kultur, immerhin seit 19999 UNESCO Weltkulturerbe und über 9.000 Jahre alt. Hier sind über 800 Hände im Negativverfahren abgebildet; bei den meisten handelt es sich um die linke Hand und sogar eine Hand mit 6 Fingern ist dabei. Außerdem sind Jagdszenen und abstrakte Figuren abgebildet. Der genaue Hintergrund ist nicht bekannt, aber Forscher gehen davon aus, dass die Menschen hier einfach Ihre Existenz festhalten wollten.

Argentina: Cueva de las Manos
Argentina: Cueva de las Manos

Argentina: Cueva de las Manos

Argentina: Cueva de las Manos

Argentina: Cueva de las Manos2

Argentina: Cueva de las Manos


Da wir noch ein straffes Programm haben und wenig Zeit, überlegen wir uns, einfach ein bisschen Zeit reinzufahren – obwohl es schon recht spät ist, fahren wir bis zur Dunkelheit und können noch einige Kilometer gutmachen (hoch lebe der Asphalt).

Wir kommen bis vor den Perito Nationalpark, den wir am nächsten Morgen eigentlich besuchen möchten. Die Landschaft hier ist wirklich „Pampa par exellence“. Weites, karges Land und vor allem viel viel Wind, der uns schön in den Schlaf schaukelt.

Argentina: Ruta 40 - driving til dawn

Argentina: Ruta 40 - before Perito Moreno NP: Patagonian Landscape


Als wir am nächsten Morgen in den Park fahren wollen (immerhin wieder 160 km Schotter hin und zurück) entschließen wir uns dagegen, da aus dieser Richtung eine dicke Wand schlechtes Wetter auf uns zukommt. Und so rollen wir zurück auf die Ruta 40 und bekommen den patagonischen Wind richtig zu spüren. Als wir Rückenwind haben drückt er uns mit 20km/h (ausgekuppelt und ohne Gas zu geben) über die Ruta 40. Als wir allerdings Diesel aus unseren Kanistern nachfüllen müssen, ist er eher hinderlich – es endet damit, dass sowohl Auto als auch unsere Klamotten tausende von Dieselspritzern aufweisen.

Argentina: Ruta 40 - too windy

Argentina: Ruta 40 - freedom ...


Wir kämpfen uns weiter durch den Wind und landen gegen Nachmittag in El Chalten. Leider sieht man gar nichts von der traumhaften Umgebung, denn dicke graue Wolken verhängen alles.

Aber da wir ein paar Tage Zeit reingefahren haben, suchen wir uns einen Campground, freuen uns über eine heiße Dusche und warten auf besseres Wetter. So ein Tag Auszeit ist auch nicht verkehrt. El Chalten hat sich in den letzten 6 Jahren stark gewandelt. Damals war der Ort recht verschlafen (gut, wir waren im Winter dort und waren so ziemlich die einzigen Touristen) es gab nur eine Handvoll Hostels, einfache Läden und Restaurants. Heute reiht sich ein schickes Hostel ans nächste und die Auswahl an guten Restaurants ist riesig.

Argentina: El Chalten


Der Wetterbericht sagt für den nächsten Tag ein Sonnenloch voraus. Gegen Abend bereits reißt die Wolkendecke auf und der Himmel ist sternenklar. Allerdings scheinen auch die Temperaturen rapide zu fallen. Als wir am nächsten Morgen aufstehen, sind die Fenster im Auto von innen gefroren und das Thermometer zeigt 4 Grad im Auto an (KLUG und KLÜGER waren irgendwie zu „faul“ die Standheizung anzuwerfen).

Wir ziehen uns warm an und los geht es. Wir entscheiden uns für den längeren und anstrengenderen Hike und los geht es voller Tatendrang. Die Sicht ist klar, der Himmel blau und der Wind frisch. Die ersten 400 Höhenmeter sind schnell gemacht, danach geht es erst mal nur geradeaus bis dann der Anstieg zur Laguna de los Tres kommt. Oben angekommen ist es durch den starken und eiskalten Wind allerdings recht ungemütlich, so dass es und recht schnell wieder herunter zieht. Wir machen noch einen Abstecher zu einem Gletscher und dann geht es zurück. Bilanz des Tages: 10 Stunden unterwegs, 31 Kilometer, 800 Höhenmeter, schmerzende Knie und einen schönen Muskelkater am nächsten Tag – und natürlich herrliche Ausblicke.

Argentina: El Chalten - Fitz Roy
Argentina: El Chalten - Fitz Roy

Argentina: El Chalten - Fitz Roy

Argentina: El Chalten - Laguna de los Tres and Fitz Roy


Am nächsten Tag lecken wir unsere Wunden und freuen uns darüber, einfach nur im Auto zu sitzen und die bereits herbstliche Landschaft hier unten im Süden Patagoniens zu genießen.

Argentina: Patagonia - Autumn Time


Unser nächstes Ziel lautet Perito Moreno. Auch hier sind wir vor 6 Jahren schon gewesen, allerdings hat uns dieser Gletscher so beeindruckt, dass wir uns für einen weiteren Besuch entschieden haben. Auch hier hat sich einiges getan im Bezug auf Tourismus, aber der Gletscher ist nach wie vor einfach nur gigantisch; im Schnitt 23,5 km lang, am unteren Ende 350 – 400 m breit und die Eiswand, die über dem Wasser sichtbar herausragt liegt bei 50 – 70 Meter Höhe: ein wahres Eismonster.

Argentina: Perito Morno - Panorama View

Argentina: Perito Moreno - looks so small ...

Argentina: Perito Moreno - ... but is so huge

Argentina: Perito Moreno - Ice

Argentina: Perito Moreno - Hikers on Ice

Argentina: Perito Moreno - Back again2

Argentina: Perito Moreno - Ice Structure

Argentina: Perito Moreno - Ice Wall

Argentina: Perito Moreno - Ice Wall2
Argentina: Perito Morno - Panorama View


Ja, Patagonien ist auf argentinischer Seite hier mehr oder weniger für uns zu Ende. Wir knacken die 200.000 Kilometer-Marke und so geht es – begleitet von Wind und Wolken – an die Grenze zurück nach Chile.

Argentina: 200.000 Kilometer

Argentina: Patagonia - beautiful skies


Argentinien, die Sechste:
ist nur ein kleiner Schwenker oder Abstecher von 30 km, um Tank und Kanister zum guten subventionierten Patagonien-Preis zu füllen und noch ein paar Lebensmittel (natürlich nichts Frisches) zu kaufen. Und dann geht es wieder über den Paso Dorothea nach Chile.

 
Argentinien, die Siebte: da sind wir wieder mal – zum vorletzten Mal. Wir haben es nicht wirklich weit, denn es geht wieder nach Bariloche. Die Argentinier an der Grenze sind überaus freundlich und die Einreise geht schnell und unkompliziert.

Wir fahren eine ganze Zeit entlang der verheerenden Überreste des Ausbruches vom Puyehue im Jahre 2011. Der Wind stand schlecht für Argentinien und so haben sie das meiste abbekommen. Teilweise liegen hier Asche und Gestein meterhoch.

Argentina: Paso Cardenal Samore - Welcome Back

Argentina: Paso Cardenal Samore - Volcano ash


In Bariloche treffen sich eine Menge Overlander zu einem richtig fetten Grillfest (special thanks to Life Remotely!!!). Und es wird zu einem Ereignis der besonderen Art. Lauter Gleichgesinnte sitzen um ein Feuer herum und warten darauf, dass Lamm, Kuh und Schweinchen gar werden, unterhalten sich, trinken und haben eine Menge Spaß.

Argentina: Bariloche - the pork
Argentina: Bariloche - just meat
Argentina: Bariloche - what a group

Argentina: Bariloche - cutting the pork

Argentina: Bariloche - meat is ready

Argentina: Bariloche - ... waiting ...

Argentina: Bariloche

Argentina: Bariloche - fire time


Die zwei Tage in Bariloche sind wundervoll und ein runder und gelungener Abschluss. Wir sind mehr als froh, dass das zeitlich alles so wunderbar gepasst hat. Eine super nette Gruppe und eine tolle Zeit.

Argentina: Bariloche - Overlander


Vor uns liegen 2.200 km Fahrerei quer durch das Land. Das bedeutet 4 laaange und wahrscheinlich laaangweilige Fahrtage. Wir tauschen nochmal Geld und essen nochmals einen großen Berg Eis bevor wir losrollen in Richtung Uruguay. Bariloche verabschiedet uns mit strahlendem Sonnenschein.

Argentina: Bariloche


Wir fahren durch Pampa und noch mehr Pampa, wir fahren durch das landwirtschaftliche Herz Argentiniens (Obst, -Gemüse und Kornkammer) und umfahren Buenos Aires großräumig. Wir halten nur für kurze Pausen, um etwas zu essen, zum Fahrer Wechseln oder, um eine zu rauchen (also Stefan).

Argentina: Ruta 152 - boring driving

Argentina: Ruta 152 - short break

Argentina: Ruta 6 - more boring driving

Argentina: Ruta 5 - another break

Argentina: Ruta 5 - boring, boring, boring


Und wir feiern Premiere auf unserer Reise: unsere ersten und wohl letzten 2 Nächte auf Tankstellen. Und ehrlich: gar nicht so verkehrt – Toiletten, Duschen, WiFi und kostenlos. Und da wir sowieso im Auto schlafen ist es uns auch egal, wo wir stehen.

Argentina: Santa Rosa - first night at a filling station


Die Fahrtage sind lang, aber der Kilometerzähler kommt so ganz langsam runter. Allerdings – zumindest gefühlt – wirklich nur langsam. Als er dann nur noch 999 km anzeigt strahlen wir vor Glück. Es geht stetig weiter nach unten mit den Zahlen und irgendwann rollen wir unsere letzten Kilometer in Argentinien – und hier sieht es aus wie in Niedersachsen - ein netter Vorgeschmack auf Deutschland. Es geht über die Freundschaftsbrücke und ich frage mich allerdings, wie bei den Gebühren, die sie hier nehmen, denn Freundschaften entstehen sollen; aber immer noch billiger als mit dem Buquebus von Buenos Aires überzusetzen.

Argentina: Ruta 14 - long driving days

Argentina: our last Kilometers in this country ...

Argentina: crossing the friendship bridge ...

Argentina: ... and paying horrible fees ...


Dafür sind die Formalitäten hier wunderbar einfach geregelt; Ausreise aus Argentinien und Einreise Uruguay finden in einem Häuschen statt. Ja, und das war es dann – für uns zusammen mit unserem Auto in Argentinien; der letzte Grenzübertritt, das letzte Mal komische Papiere abstempeln lassen. Was jetzt noch folgt sind wenige Tage in Uruguay

Argentina: our last border crossing with the car

Argentina: and our last strange paper work

 
Argentinien, die Achte: das sind wir wieder; diesmal ganz ungewohnt ohne Auto, dafür aber mit Gepäck. Die Einreise ist ja diesmal direkt zusammen mit der Ausreise aus bzw. in Uruguay erfolgt. Und da stehen wir also, ein wenig hilflos mit unseren beiden Billigtaschen. Der eigentliche Plan ist, mit der U-Bahn zu fahren. Aber wir sind planlos, laufen hin und her und stehen dann schließendlich doch in der langen Schlage für ein Taxi. Aber entweder sind wir zu blöd, oder durchschauen das System nicht, oder uns will keiner mitnehmen. Wir bekommen kein Taxi und so laufen wir eben doch ein Stück, bis sich endlich jemand erbarmt.

Wir kommen in unser per Internet so hoch gelobtes Hostel – haben wir ja schon im Voraus reserviert. Was soll ich sagen? Hübsch ist anders; um ehrlich zu sein ist es ein gammeliges und ranziges Drecksloch. Wir flüchten schnell und schauen uns ein wenig San Telmo und die Hafengegend an.

Argentina: Buenos Aires - Puerto Madero: by night


Aber irgendwann müssen wir ja zurück. Da ich aber noch Lust auf etwas Süßes habe (wen wundert’s), stolpern wir per Zufall an einem anderen Hostel vorbei, welches richtig einladend aussieht; wir gehen rein, schauen uns ein Zimmer an und sind uns einig, dass wir am nächsten Morgen umziehen wollen.

Die Nacht in unserem Loch ist allerdings der Horror, denn das Bett ist genauso wie der ganze Kasten: einfach nur Mist! Und so packen wir morgens schleunigst unsere Sachen und checken ganz schnell aus.

Argentina: Buenos Aires - San Telmo: LEAVING!!!2


Unser neues Hostel ist einfach genial; so herrschaftlich würde man zu Hause ja auch gerne wohnen. Die Betten sind klasse, die Atmosphäre super und wir haben sogar einen Balkon.

Argentina: Buenos Aires - San Telmo: Hostel Asterion

Argentina: Buenos Aires - San Telmo: Hostel Asterion

Argentina: Buenos Aires - San Telmo: Hostel Asterion


Da wir nur 3 Tage haben, beschränken wir uns auf die wesentlichen Punkte. Nämlich auf die Shopping-Stadtteile. Als erstes ist Palermo dran. Zuerst sieht es so aus, als würden wir gar nichts finden. Auf dem Rückweg lande ich dann aber gleich ein paar Treffer und bin happy. Zum runden Abschluss gibt es abends lecker Sushi (der Vorteil am neuen Hostel: wir fallen auf der Tür und sind im Sushi Himmel) und stilecht Wein aus Starbucks-Plastikbechern.

Argentina: Buenos Aires - Palermo: nice House

Argentina: Buenos Aires - San Telmo: Sushi Time ...

Argentina: Buenos Aires - San Telmo: ... with wine


Am zweiten Tag geht es nach La Boca, einem richtig bunten Stadtteil. Wir schauen den Menschen beim feurigen Tango zu, chlendern durch die niedlichen Gassen, treffen auf komische Gestalten und freuen uns über die vielen farbenfrohen Häuser. 

Argentina: Buenos Aires - La Boca: Art2
Argentina: Buenos Aires - La Boca: Colourful

Argentina: Buenos Aires - La Boca: Strange people

Argentina: Buenos Aires - La Boca: Diego

Argentina: Buenos Aires - La Boca: Colourful

Argentina: Buenos Aires - La Boca: Caminito

Argentina: Buenos Aires - La Boca: Tango

Argentina: Buenos Aires - La Boca: Tango

Argentina: Buenos Aires - La Boca: Colourful

Argentina: Buenos Aires - La Boca: Colourful


Den Nachmittag verbringen wir dann wieder bei uns in San Telmo; dieser Stadtteil hat wirklich was und gefällt uns soweit eigentlich am besten. Hier gibt es überall nette Cafe´s, kleine Boutiquen, nette Menschen, Antiquitäten, authentische Restaurants – 
hier ist es richtig schön.

Argentina: Buenos Aires - San Telmo: Bar El Federal

Argentina: Buenos Aires - San Telmo: Mafalda

Argentina: Buenos Aires - San Telmo: Che


Und dann ist er da: unser letzter Tag in Südamerika. Tag 684 unserer Reise – mag sich jetzt komisch anhören, aber zu schnell ist die Zeit vergangen, ja geradezu verflogen. Knapp 2 Jahre und sie kommen einem vor wie Monate, es ist unglaublich. Tausende von Gedanken, die einem durch den Kopf gehen: Erinnerungen, Ereignisse, Geschichten, Menschen … so viele Dinge, die man irgendwie schwer fassen kann oder will.

Aber wir haben ja noch diesen einen Tag hier in Buenos Aires und dann noch eine ganze Woche in Miami – und heute ist Sonntag, d.h. Flohmarkt in San Telmo. Auch hier trifft man auf lustig Menschen, genug zu essen und schöne und skurrile Dinge.

Argentina: Buenos Aires - San Telmo: Flea Market

Argentina: Buenos Aires - San Telmo: Flea Market

Argentina: Buenos Aires - San Telmo: Flea Market

Argentina: Buenos Aires - San Telmo: Flea Market


Auch wenn wir – mal abgesehen von einer alten Soda-Flasche, die praktischerweise auch sehr handlich ist - nichts kaufen, so kann sich meine Shopping Bilanz sehen lassen … Buenos Aires te amo.

Argentina: Buenos Aires - SHOPPING PARADISE

Aber irgendwie gleitet auch dieser Tag wieder durch unsere Finger – so wie eigentlich die letzten Monate. Und so wird es nun wirklich langsam ernst: wir müssen packen. Da  wir aber nicht so wirklich viel Sachen (8 kg Gepäck jeder) haben, geht das schnell. Wir trinken unseren letzten argentinischen Malbec auf unserem Balkon und geben unseren letzten Pesos sinnvoll aus – Zeit für ein Resümee? Nein, denn noch haben wir eine Woche Miami vor uns, noch ist es nicht vorbei. Aber das Kapitel Südamerika ist hiermit abgeschlossen, leider. Eigentlich war es viel zu kurz, aber nun können wir nichts mehr dran ändern, auch leider …


Argentina: Buenos Aires - San Telmo: packing ...

Argentina: Buenos Aires - San Telmo:spending the last money

Argentina: Buenos Aires - San Telmo: Goodbye

Wir versuchen pünktlich ins Bett zu kommen, denn der Wecker klingelt uns um 05h aus dem Bett und 30 Minuten steht doch tatsächlich das Taxi vor der Tür. Zu dieser Zeit ist so gut wie kein Verkehr und somit sind wir um kurz vor sechs bereits am Flughafen. Viel zu früh, aber so können wir eine weitere Premiere feiern: wir sind mal die ersten am Check-In Schalter!!!

Argentina: Buenos Aires - Airport: the first ones in line


Wir nutzen die Zeit am Flughafen damit, dass wir unsere alte am Vortag gekaufte Soda-Flasche vom Handgepäck ins bereits aufgegebene Gepäck verfrachten müssen und wundern uns über die Duty-Free-Preise (Zigaretten bekommt man zum Beispiel viel günstiger, wenn man sie direkt am Kiosk kauft). Und dann wird unser Flug zum boarden aufgerufen – ja, Zeit Abschied zu nehmen von diesem wunderbaren Kontinent. Außerdem versetzt es uns auch einen Stich, denn nun geht es wirklich zurück in Richtung Heimat – unausweichlich. Aber noch wollen wir kein Trübsal blasen. Argentinien wir danken dir für die schöne Zeit und hoffen, dass sich "intern" bald etwas ändert …


Argentina: Buenos Aires - Airport:the cage for the next 8 hours

Argentina: Buenos Aires - Airport: Boarding


Gefahrene Kilometer in Argentinien: 8.257 km (Gesamtleistung: 83.391 km) - ROUTE
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Resümee

ZU LAND und LEUTEN: wir haben Argentinien immer liebevoll die „große DDR“ genannt – bestimmte Leute scheinen diesem Land nicht gut zu tun. Argentinien hat sich – zumindest in unseren Augen – in den letzten 6 Jahren zu seinem Nachteil entwickelt. Das Warenangebot ist zwar groß, aber dennoch eingeschränkt; allerdings ist der Dollarkurs (da hier offiziell nicht mehr erhältlich) auf dem Schwarzmarkt ist für uns extrem vorteilhaft.
Argentinien ist im Süden auf jeden Fall das Land der Zäune. Noch nie haben wir so viele Kilometer Zaun gesehen wie hier – und manchmal fragt man sich wirklich, warum Menschen dieses platte und öde Land so mühevoll einzäunen.
Die Argentinier lieben Fleisch und ihr Asado – wenn es nicht ab 11h nach frisch Gegrilltem riecht, dann stimmt etwas nicht. In keinem Land (nicht mal in Kolumbien) haben wir so viel Menschen gesellig bei Mate und eingehüllt in Grillrauch beisammen sitzen sehen.
Wir hatten nie irgendwelche Probleme, im Gegenteil: überall sind die Menschen uns offen, freundlich und vor allem sehr hilfsbereit begegnet. Argentinien ist eine Reise wert auch wir waren ja Wiederholungstäter; und wer weiß, wir haben ja noch nicht alles gesehen …



ZUR NATUR
: Argentinien ist riesig und hat somit auch viel unterschiedliche Natur zu bieten. Der wohl beeindruckteste in Argentinien Berg ist der Aconcagua – immerhin der höchste Berg der Amerikas. Aber auch der Lake District mit seinen vielen blauen und türkisfarbenen Seen ist wunderschön. Nicht zu vergessen die unzähligen Lagunen, die wunderschönen Pässe und unwirklichen Landschaften im Norden, die vielen Vulkane und spektakulären Canyons bis hin zur flachen und windgepeitschten Pampa im Süden. Und wahrscheinlich gerade weil Argentinien so groß ist, wirkt es an vielen Plätzen noch so ursprünglich.


ZU UNS
: wir hatten uns irrsinnig auf Argentinien gefreut – und mussten feststellen, dass sich einiges geändert hat. Dennoch haben wir unsere Zeit in Argentinien richtig genossen und sind von den Argentiniern immer mehr als willkommen aufgenommen worden. Wir hatten sicherlich die besten Grill-Events und den besten Malbec in unserer Zeit hier. Wir haben über den Regen geschimpft, uns über die Sonne gefreut, uns über die vielen Zäune gewundert, uns an Empanadas satt gegessen, uns durch den patagonischen Wind gekämpft – und all das haben wir gut gelaunt gemacht. Ja, wir hatten eine tolle Zeit hier, danke Argentinien …


ZUM AUTO: Argentinien steht (nach dem Bemerken) für das Stoßdämpferdrama (zu guter Letzt sind wir dann doch so durchs Land  geschaukelt – schön ist allerdings anders). Wir haben einen Ölwechsel gemacht und seitdem scheint unser Auto das Öl nur so zu schlucken. Wir haben 2 Mal den Luftfilter sowie einmal (direkt nach Bolivien)  den Dieselfilter getauscht. Außerdem hat sich der teilweise extreme Wind in knapp einem Liter Mehrverbrauch bemerkbar gemacht.


ZUM SCHLUSS: die vorletzen Fakten und Daten: 8.257 gefahrene Kilometer; 1.155 getankte Liter Diesel; Preis pro Liter Diesel: ca. 1,10 € (Euro-Diesel und weniger schwefelhaltig) bzw. ca. 0,98 € (Ultra-Diesel) – Kraftstoff ist in Patagonien (ab El Bolson) ca. 0,20 Cent günstiger, da subventioniert; 41 Reisetage (somit 220 km pro Tag im Schnitt gefahren); Reiseliteratur: Lonely Planet Argentinien und Footprint Patagonien; Kartenmaterial: Reise Know How Karte Argentinien; Autohaftpflichtversicherung: AIU Insurance K.H. Nowag und für den letzten Monat Seguro Rivadivia; „RP“ steht nicht wie von uns zuerst gedacht für Ripio, sondern für Ruta Provincial; Buenos Aires; Mate; Laguna Diamante; guter Malbec; Hitze; unendlich viele Kilometer auf Schotter und Wellblech; Schwarzmarkt; die wohl ranzigsten Geldscheine der Reise; Empanadas; der berühmte Patagonien-Wind; USD-Schwarzmarkt; noch mehr Leben ohne Kühlbox; Tango; Perito Moreno; Ruta 40; das Grill-Event in Bariloche und eine kurze aber sehr nette Zeit …

Die am meisten gebrauchten Gegenstände: gute Nerven auf den Ripio-Straßen, Sonnenbrille und viel Sitzfleisch …





 



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